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„Die Welt zu Gast bei Freunden“ !

Liebe Schützenbrüder, verehrte Gäste und Zuhörer, wohl kaum ein Radio- oder TV-Sender und wohl keine heimische Zeitung, die mit diesem Slogan in den letzten Wochen nicht getitelt hätte. Ein Schlagwort, dass auch wohl jedem von uns mit großer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit mehrfach über die Lippen ging obwohl es doch von einer enorm hohen Zielsetzung zeugt und auch einen immens hohen Anspruch in sich birgt.

Vielleicht den höchsten Anspruch den man als gastgebendes Land für ein die ganze Welt begeisterndes Sportturnier erheben kann.

„Sag nein zum Rassismus“ – ebenfalls diese Aufforderung an Millionen und Abermillionen Beteiligte und Zuschauer begleitete das gesamte Turnier der FIFA-Weltmeisterschaft vor einigen Wochen in unserem Land.

Nein zum Rassismus und als Gastgeber Freunde sein für alle – gerade die Jugend hier unter uns mag sagen, was kann natürlicher und selbstverständlicher sein als das und warum bedarf es in dieser Stunde – an dieser Stelle der Erwähnung.

Die Antwort ist schlicht – so schlicht wie das Ehrenmal hinter mir und so schlicht wie diese Gedenkstätte für sich die Antwort gibt oder sie zumindest eindrucksvoll symbolisiert.

Denn es ist noch kein Menschenleben her, als für Deutschland in keiner Weise gelten konnte: Freund zu sein für eingeladene Gäste aus der ganzen Welt.
Deutschland war in zwei großen Kriegen Agressor gegen viele Länder und Völker, ja Agressor gegen den größten Teil der Welt. In Deutschland wurde der Rassismus nicht verneint, sondern vielmehr galt er als politischer Inhalt, als visionäre Ideologie eines sogenannten Führers und seiner Mittäter wurde er propagiert und die Vernichtung ganzer Rassen wurde mit System geplant und in grausamster Weise realisiert in dieser Zeit.
In dieser Zeit –im gerade zuende gegangenen Jahrhundert- wurden zwei Weltkriege aus unserer Heimat heraus entfesselt, die in beiden Fällen einen Großteil der Welt aus ihren Angeln riss und in beiden Fällen letztlich für Deutschland zum einstweiligen Untergang führte. Zig Millionen Menschen kosteten diese Kriege das Leben, Millionen verloren ihr Leben bevor es richtig angefangen hatte. Diese Kriege haben ganze Generationen vernichtet.

Mehr als Grund genug also, sich daran zu erinnern wie es war, bevor wir uns als Freunde Gäste aus aller Welt einladen konnten.
Mehr als Grund genug also, an die zu denken, die nie erfahren durften wie es ist, als Freund zu gelten für Millionen Gäste aus aller Herren Länder.

Liebe Schützenbrüder, verehrte Zuhörer – um all` der Opfer zu gedenken –gleich welcher Nationalität oder Rasse-, die diesen Kriegen zum Opfer fielen haben wir uns an dieser Gedenkstätte versammelt. Wir sind zusammen gekommen auf Initiative unseres bürgerlichen Traditionsvereines St. Johanni und finden uns hier in dieser Stunde wieder in einer Gemeinschaft aus allen Altersgruppen. Von der Erlebnisgeneration dieser Kriege bis hin zu Jugendlichen, die sich erstmalig oder erst seit kurzem mit der Tradition des Schützenwesens befassen und in diese Tradition aktiv eintreten wollen.
Gerade die Nachwuchsgeneration muss begreifen, wie wichtig diese Stunde in unserem Fest ist, dass sie den höchsten Stellenwert hat und in unserer Tradition fest verankert ist und bleibt. Alle – aber besonders die Jugend muss wissen, dass diese Gedenkfeier für die Toten gleichzeitig auch bedeuten muss, allem Terror und jeglicher Gewalt, jedem Radikalismus und im Besonderen dem Rassismus abzuschwören.
Die Jugend muss sich bewusst sein, dass wir an dieser Stelle einerseits der Toten, der Kriegsopfer gedenken – andererseits aber auch in unserer bürgerlichen Gemeinschaft die Basis darstellen, die mithelfen kann, gleichartige Katastrophen für die Zukunft zu verhindern. Ihre schlimmen Auswirkungen mit zerstörerischen, vernichtenden und tödlichen Folgen haben wir unlängst im nahen Osten wieder erleben müssen.
Gemeinsinn und ein waches Auge, kameradschaftlicher und freundschaftlicher Umgang miteinander auch in einer solchen Gemeinschaft wie unserem Schützenverein sind von der Basis her die beste Garantie für ein friedliches Zusammenleben aller gesellschaftlichen Gruppen.

Liebe Schützenbrüder, verehrte Gäste-
Wir wollen uns in dieser Stunde an die Toten erinnern, an die Kriegsopfer als Soldaten oder Zivilisten und wir wollen uns erinnern an die Opfer des unvorstellbarsten und grausamsten Völkermordes seit Menschen gedenken.
Und wenn wir uns in dieser Stunde an all diese Millionen Menschen erinnern im Zusammenhang mit meinen Eingangsworten „Die Welt zu Gast bei Freunden“, dann muss diese Erinnerung auch jederzeit damit einhergehen an die zu denken,
- die damals erkannt haben, dass Befreiung von außen notwendig war und dabei ebenfalls in großer Zahl ihr Leben gelassen haben
- wir müssen auch die in unser Gedenken einbeziehen, die damals erkannt haben, dass nur die bedingungslose Unterstützung eines geschundenen deutschen Volkes der einzige Weg zu erneut wachsender Normalität sein würde
- wir wollen auch an all` diejenigen denken, denen in unermesslichem Masse Leid zugefügt wurde und die trotzdem in ebenso unermesslicher Größe der Lage waren, zu vergeben.
Ohne all` diese Menschen vor rund 60 Jahren wäre vor einigen Wochen“ Die Welt nicht zu Gast bei Freunden“ gewesen. Ohne all` diese Menschen wäre eine Entwicklung wie wir sie erfahren haben in den letzten Jahrzehnten nicht möglich gewesen.

Begreifen wir also das Erlebte der letzten Jahrzehnte der Nachkriegszeit und begreifen wir den Anspruch zu erheben und das Ziel formulieren zu dürfen: als Freund in der Welt zu gelten als größtes Glück.
Begreifen wir es also als größtes Glück, dieses Ziel, zumindest zu einem guten Teil erreicht- und den erhobenen Anspruch erfüllt zu haben.

Dennoch: Der Weg dahin, diesen Anspruch jederzeit weiterhin zu erfüllen bleibt. das Ziel, denn auch weiterhin existieren und wachsen radikale Kräfte von ewig Gestrigen in unserer Gesellschaft, denen es entgegenzutreten gilt. Dies ist im Besonderen auch eine Aufgabe unserer Jugend.
Die Weltkriege des letzten Jahrhunderts sind und bleiben unumstößlich eine schwere Last in unserer Geschichte. Eine geschichtliche Last, von der wir uns letztlich nie befreien können und von der es sich zu befreien auch nicht gilt. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Geschehenen ist unsere Aufgabe mit dem Ziel, dauerhaft in der Völkergemeinschaft als verlässlicher Freund zu gelten.

Mit allen Beteiligten und gutem Willen ist es möglich, denn einstweilen steht fest

„Die Welt war tatsächlich zu Gast bei Freunden“ und das soll weiterhin in der Zukunft jederzeit gelten und soll gleichzeitig von uns selbst als immenses Glück empfunden werden.

In diesem Sinne mag ich für unser Vaterland wünschen: „Blüh im Glanze dieses Glückes“, gemäß dem Text unserer Nationalhymne, den August Heinrich Hoffmann von Fallersleben genau heute, am 26. August vor 165 Jahren geschrieben hat.

Wir gedenken unserer Toten. Gedenken wir gemeinsam der Opfer der Weltkriege, der Opfer von Gewalt, Terror und Völkermord.
Wir gedenken heute Abend im Besonderen auch der Toten aus unserer Vereinsmitte, die seit dem letzten Schützenfest verstorben sind, wir gedenken unserer Schützenbrüder:

Franz Tewinkel
Erwin Kerkhoff
Walter Echtermeyer
Josef Kutsch

Wir gedenken auch eines Mannes der viele Jahre diese Feierstunde in den Reihen des Borkener Blasorchesters mitgestaltet hat:
Wir gedenken Wolfgang Fellmann.

In meinen vorangegangenen Worten war auch besonders die Jugend angesprochen in Bezug auf Aufgaben und in Bezug auf an sie gestellte Erwartungen. Insoweit ist es mir ein persönliches Bedürfnis und gleichzeitig traurige Pflicht auch an Frauen zu erinnern, die sich ihrerseits für die Jugend sehr engagiert haben.

Zum einen denke ich an eine Persönlichkeit, die in ihrem Umfeld die Jugend mit unserer Tradition vertraut machte und sich aus persönlicher Überzeugung für den Nachwuchs und damit den Traditionserhalt von St. Johanni sehr einsetzte.

Weiterhin denke ich an eine Persönlichkeit, die beruflich sehr engagiert für und im Sinne unserer jungen Menschen tätig war und zwar als Pädagogin an unserer Borkener Nünning-Realschule.
Stellvertretend auch für andere Angehörige der St. Johanni-Schützen gedenken wir in dieser Stunde
Monika Brinkmann und Edith Söhngen.

Für unsere Toten bitte ich Sie um einen Moment der liebevollen Erinnerung und der ehrenden, stillen Gedanken. Ich bitte Sie alle um eine Minute des Schweigens.
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