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Offizielle Stellungnahme zum Thema Walfang Islands
Wir von BORKEN-LIVE haben zu den aktuellen Diskussionen zum Walfang Islands und der ersten Tötung eines Finnwales, die in allen Medien in bewegenden Bildern der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, eine offizielle Kritik an die Botschaft Islands in Berlin gesandt.

Heute haben wir dazu eine offizielle Stellungnahme erhalten.

Hier der Originaltext der email vom 24.10.2006:

Vielen Dank für Ihren Brief zur Walfangpolitik Islands.

Ich möchte Ihnen versichern, dass Island nicht den Fang von Walen einer der gefährdeten Arten beabsichtigt, die in der Vergangenheit durch andere Walfangnationen in großer Zahl getötet worden sind. Die Wiederaufnahme des nachhaltigen Walfangs durch Island betrifft nur reichlich vorhandene Bestände und entspricht der von Island verfolgten Politik einer nachhaltigen Nutzung von Meeresressourcen.
Mehrere Länder fangen Wale. Die meisten davon tun dieses in wesentlich größerem Maßstab als Island. Die größten Walfangländer unter den Mitgliedern der Internationalen Walfangkommission sind die Vereinigten Staaten, Russland, Norwegen, Japan und Grönland. Der von all diesen Ländern praktizierte Walfang ist ebenso wie derjenige Islands nachhaltig, legal und in Übereinstimmung mit den IWC-Regeln.
Island ist sich voll und ganz der Notwendigkeit bewusst, die Meeresressourcen sorgsam zu erhalten. Unsere Wirtschaft hängt von diesen Ressourcen ab, da Meeresprodukte fast 40% aller von Island exportierten Güter und Dienstleistungen ausmachen und mit ihnen etwa 60% von Islands Exporteinnahmen erwirtschaftet werden. Eine Störung des ökologischen Gleichgewichts in isländischen Gewässern durch Überfischung oder andere Ursachen könnte katastrophale Folgen für den Lebensunterhalt der Isländer haben.
Wie Sie vielleicht wissen, gehörte Island zu den ersten Ländern der Welt, die 1975 ihre Fischereigrenzen auf 200 Seemeilen ausdehnten, um den unkontrollierten Fischfang durch Schiffe anderer Länder in den Gewässern um Island zu beenden. Seit damals hat Island sehr auf einen ausgewogenen und nachhaltigen Fischfang in isländischen Gewässern geachtet und dafür ein wirksames Bewirtschaftungssystem für verschiedene Fischarten durchgesetzt, darunter für Kabeljau, Hering und Lodde.
Island ist stolz auf seine Pionierarbeit in diesem Bereich, die weltweit von vielen Ländern nachgeahmt worden ist, die einen nicht nachhaltigen Fischfang verhindern wollen. Die jährlichen Fangquoten für Fischfang und Walfang beruhen auf den Empfehlungen von Wissenschaftlern, die regelmäßig den Zustand der Bestände überwachen und auf diese Weise gewährleisten, dass der Fang nachhaltig ist.
Seit mehreren Jahren ist Island für die Notwendigkeit von Forschung im Hinblick auf Wale eingetreten, um ein besseres Verständnis der Rolle von Walen im Meeresökosystem und der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Walbeständen und anderen Arten von Meereslebewesen zu erreichen. Deshalb begann Island 2003 mit der Durchführung eines Forschungsplans zu Zwergwalen. Bisher sind 161 Zwergwale gefangen worden, und wir erwarten den Abschluss dieser Forschungen für 2007 mit dann insgesamt 200 gefangenen Zwergwalen. Die Walfangquoten berücksichtigen die Zahl der im Rahmen des Forschungsplans gefangenen Wale und sorgen so dafür, dass die Gesamtzahl keinesfalls die Bestände gefährdet.
Es gibt viele verschiedene Walarten und Walbestände in den Ozeanen. Einige sind in einem schlechten Zustand und bedürfen des Schutzes. Viele Walpopulationen sind jedoch weit davon entfernt, bedroht oder gefährdet zu sein. Beispielsweise beträgt die Gesamtgröße des Bestandes an Zwergwalen im mittleren Nordatlantik ungefähr 70.000 Tiere. Von diesen leben etwa 43.600 in isländischen Küstengewässern. Von den Finnwalen gibt es im mittleren Nordatlantik ungefähr 25.800 Tiere. Beide Schätzungen wurden durch die wissenschaftlichen Ausschüsse der Internationalen Walfangkommission IWC und der Kommission für Meeressäugetiere im Nordatlantik NAMMCO im Konsens gebilligt.
Islands Entscheidung, den nachhaltigen Walfang wiederaufzunehmen, betrifft Fänge von 30 Zwergwalen und 9 Finnwalen während des laufenden Fischereijahres, das am 31. August 2007 endet. Unter Einbeziehung der für den Forschungsplan durchgeführten Fälle wird die Gesamtzahl der Fänge von Zwergwalen in isländischen Gewässern dadurch 69 erreichen. Das sind weniger als 0,2 % des Gesamtbestandes der Zwergwale in den isländischen Küstengewässern und weniger als 0,4 % der Finnwale im mittleren Nordatlantik. Schätzungen zufolge sind beide Bestände fast so stark wie vor ihrer Nutzung, und die geschätzten nachhaltigen Fangquoten sind 200 Finnwale bzw. 400 Zwergwale. Da die nun festgelegten Fangquoten viel niedriger sind, werden die Fänge keinen wesentlichen Einfluss auf die Walbestände haben. Ein verantwortungsvolles Managementsystem wird sicherstellen, dass die Fangquoten nicht überschritten werden. Die Fänge sind eindeutig nachhaltig und deshalb vereinbar mit dem Konzept der nachhaltigen Entwicklung.
Die Wiederaufnahme des nachhaltigen Walfangs durch Island ist nach dem Völkerrecht legal. Bei dem Wiederbeitritt Islands zur IWC erklärte Island einen Vorbehalt in Bezug auf das sogenannte Moratorium für kommerziellen Walfang. Als Teil dieses Vorbehalts verpflichtete sich Island, kommerziellen Walfang nicht vor 2006 zu erlauben und auch danach solchen Walfang nicht zu gestatten, wenn es zu Fortschritten bei den Verhandlungen über das Revidierte Bewirtschaftungssystem RMS des IWC kommt, den Bewirtschaftungsrahmen für den kommerziellen Walfang.
Auf der Jahrestagung 2005 des IWC brachte Island sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass bei den RMS-Verhandlungen keine Fortschritte gemacht wurden. Bei der diesjährigen Jahrestagung des IWC wurde diese Einschätzung Islands bestätigt, da die IWC feststellte, dass die Gespräche über ein RMS in eine Sackgasse geraten seien. Das hatte zur Folge, dass Islands Vorbehalt wirksam wurde. Island ist deshalb nicht mehr an das sogenannte Moratorium für kommerziellen Walfang gebunden. In dieser Hinsicht befindet sich Island in der gleichen Position wie andere IWC-Mitglieder, die nicht an das Moratorium gebunden sind.
Island gehörte zu den ersten Ländern der Welt, die die Bedeutung eines bestandsschützenden Vorgehens beim Walfang erkannten. Als zu Anfang des vorigen Jahrhunderts Anzeichen einer Übernutzung der Walbestände sichtbar wurden, erließ Island 1915 ein Verbot des Fangs großer Wale in seinen Gewässern. Abgesehen von beschränkten Fängen 1935 – 1939 wurde der Walfang erst 1948 wieder aufgenommen. Von 1948 bis 1985 galten für den Walfang in Island strenge Vorschriften und Beschränkungen. Dann wurde der Walfang infolge einer IWC-Entscheidung wieder eingestellt.
Island war stets ein aktiver Fürsprecher der internationalen Zusammenarbeit zur Sicherung der nachhaltigen Nutzung lebender Meeresressourcen einschließlich der Wale. Dieses ist die von Island eingenommene Position im IWC, gestützt auf die Internationale Konvention für die Regelung des Walfangs von 1946. Nach ihrer Gründungsvereinbarung hat die IWC ausdrücklich die Aufgabe, „für den effektiven Schutz der Walbestände zu sorgen und auf diese Weise die geordnete Entwicklung der Walfangindustrie zu ermöglichen“.
Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen dabei helfen, Islands Position in Bezug auf nachhaltigen Walfang zu verstehen. Sie können versichert sein, dass der Wunsch, den Schutz der Walbestände um Island und anderswo zu gewährleisten, von der isländischen Regierung voll und ganz geteilt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Ólafur Davíðsson
Botschafter


Informationen über den Umgang mit den lebenden Meeresressourcen Islands finden Sie im Internet unter: www.fisheries.is
Informationen über verschiedene Forschungsprojekte zu Walen und anderen Meeressäugetieren im Nordatlantik findet man auf der Website des Meeresforschungsinstituts: www.hafro.is sowie auf der Website der Kommission für Nordatlantische Säugetiere: www.nammco.no
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